Marco Schmidt, Risikomanager aus Wendeburg, informiert: Wichtige Versicherungen für Bauherr:innen
Der Bau eines Hauses birgt viele Risiken, daher sollten Bauherr:innen frühzeitig für ausreichenden Versicherungsschutz sorgen. Marco Schmidt erklärt, dass die Bauherrenhaftpflichtversicherung, die Feuerrohbauversicherung und in manchen Fällen die Bauleistungsversicherung zu den wichtigsten Policen für private Bauherr:innen zählen.
Beim Hausbau können sowohl Sachschäden, etwa an Nachbargrundstücken, als auch Personenschäden entstehen – beispielsweise, wenn ein Passant von einem herabfallenden Gerüstteil getroffen wird. Die Bauherrenhaftpflichtversicherung schützt Bauherr:innen vor finanziellen Forderungen und wehrt unberechtigte Ansprüche ab.
Marco Schmidt empfiehlt eine bestehende Privathaftpflichtversicherung zu prüfen: Einige Policen beinhalten bereits eine Bauherrenhaftpflicht – nicht nur für An- und Umbauten an bestehenden Gebäuden, sondern sogar für private Neubauten.
Noch vor dem ersten Spatenstich ist eine Feuer-Rohbauversicherung dringend zu empfehlen. Ein Brand auf der Baustelle kann verheerende Schäden verursachen. Häufig wird diese Versicherung für einen bestimmten Zeitraum beitragsfrei angeboten, wenn Bauherr:innen gleichzeitig eine Wohngebäudeversicherung beim selben Versicherer abschließen. Die Wohngebäudeversicherung übernimmt den Schutz, sobald das Gebäude bezugsfertig ist.
Extreme Wetterereignisse können bereits während der Bauphase Schäden verursachen. Eine Elementarschadenversicherung schützt bezugsfertige Gebäude vor Naturkatastrophen, ist aber meist nur als Zusatz zur Wohngebäudeversicherung erhältlich. Für den Bauzeitraum kann deswegen eineBauleistungsversicherung abgeschlossen werden, die Unwetterschäden abdeckt. Die Beitragshöhe richtet sich nach den Baukosten.
Marco Schmidt rät Bauherr:innen, mit der Baufirma und den Handwerker:innen zu klären, ob bereits Versicherungsschutz über einen Rahmenvertrag besteht oder ob eine Beteiligung am Beitrag möglich ist. Denn auch wenn der Schaden durch die Baufirma verursacht wurde, übernimmt die Bauleistungsversicherung die Kosten.
Wer beim Bau Unterstützung von Familie oder Freund:innen erhält, muss die Helfer:innen bei der Bau-Berufsgenossenschaft anmelden und versichern. Diese gesetzliche Unfallversicherung greift bei Arbeits- und Wegeunfällen. Leistungen umfassen Heilbehandlungen, Reha-Maßnahmen, Verletzten- und Übergangsgeld sowie Renten oder Abfindungen für Hinterbliebene. Der Versicherungsschutz besteht unabhängig davon, ob die Helfer:innen entlohnt werden oder nicht. Wer die Anmeldung versäumt, riskiert ein Bußgeld.
Kommt es während des Baus zu Streitigkeiten oder Baumängeln, kann eine Bauherren-Rechtsschutzversicherunghilfreich sein. Sie ermöglicht eine rechtliche Beratung und, wenn nötig, die Durchsetzung von Ansprüchen gegenüber Bauunternehmen. Der Abschluss muss in einem kurzen Zeitraum vor dem Baubeginn erfolgen.
